Die Geburtsstunde schlug im
Vereinslokal Deutsches Haus, die ersten Gehversuche wurden an vier
zusammengestellten einfachen Haushaltstischen unternommen, die von
Wilhelm Scheele später besorgte erste richtige Platte war aus Sperrholz
gefertigt, eingefaßt von einem Massivholzrahmen – und die Schläger
waren nur von der Form her mit den heutigen gleichzustellen, Beläge mit
Noppen innen und außen, geschweige denn sogar zweifarbig, das war
damals überhaupt kein Thema.
»Erst haben wir in der
sogenannten „Wilden Liga“ gespielt«, lassen sich Paul Rosendahl und
Walter Becker, zwei, die von der ersten Stunde an
dabei waren, im
Gespräch mit dem WB die Anfangsjahre Revue passieren. Schon 1945
standen im Rosendahl‘schen Saal die ersten internen Vergleiche an,
praktisch als Ausgleichssport von den Aktiven angesehen, die allesamt
Handball im TVW spielten.
Drei Jahre später wurde dann Tischtennis als Abteilung in den Verein aufgenommen. Kurt Dreckmann war erster TT-Boß, außer den beiden vorgenannten gehörten noch Manfred Karnovski, Rolf Schwarze, Gerhard Rosendahl, Wilhelm Scheele und Hugo Nagel zu den Männern der ersten Stunde, bestritten in der Liga des damaligen Tischtenniskreises Halle ihre Meisterschaftsspiele mit den Kontrahenten aus Versmold, Bockhorst, Halle, Langenheide und Borgholzhausen.
Ab 1949 schwang Paul Rosendahl, der erst 20 Jahre später von Franz
Magielski abgelöst wurde, den Regentenstab bei den Wertheraner
„Zelluloid-Artisten“.
Aber erst 1951 wurde die offizielle Aufnahme
in den Westdeutschen Tischtennisverband vollzogen. Doch den Wertheraner
Aktiven waren die Spiele mit den Vereinen aus der näheren Umgebung zu
wenig leistungsfördernd, sie suchten den Anschluß an den Kreis
Bielefeld. Zudem hatte die Abteilung zu expandieren begonnen, durch
„die von da unten“ hinzugestoßenen Akteure. Günter und Rolf Kronsbein,
Egon und Franz Magielski, Klaus Imkemeyer und Friedhelm Kerker
bedeuteten für den TVW die zweite Keimzelle, die vorher in der Zimmerei
Kronsbein trainierte.
Schließlich klappte der Anschluß an Bielefeld denn doch. Hans Burstaedt, seinerzeit TT-Boß im Kreis Halle, genehmigte den Wertheranern ab der Saison 52/53, mit ihrer zweiten Mannschaft in der Nachbarschaft um Punkte zu kämpfen. Mit Erfolg, denn der TV Werther stieg sofort von der zweiten in die erste Kreisklasse auf – und fortan gab es keinen eigenständigen Tischtenniskreis Halle mehr, sondern nur noch einen Bielefeld-Halle.
Große Meriten sammelten
die TVW-Aktiven zwar oberhalb der Kreisebene nicht,
in Erinnerung ist
jedoch noch der Vize-Titel von Jobst Heidbreder 1954 als Jugendlicher
bei den Bezirksmeisterschaften in Schloß Neuhaus.