Manches war "wie immer"; anderes war "neu" - die diesjährige Norden-Fahrt des TV Werther hatte einiges zu bieten.
Und das fing schon - mittlerweile eine gute Tradition - bei der Vorbereitung an. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Das Marx'sche vierseitige Dokument zu den Aktivitäten, Verantwortlichkeiten und Zeitplänen erinnerte manchen der Norden-Fahrer zwar eher an ein Exposee zur Markteinführung eines neuen Mittelklassewagens in Westeuropa als an eine Übersicht zur Urlaubsplanung an der Nordsee, doch "gute Planung" ist alles. Genau und penibel wurde festgehalten, wer mit wem bis wann was zu erledigen hatte...und alles lief "wie am Schnürchen".
Allerdings liess die Synchronizität der Ereignisse zu Wünschen übrig...während die ersten Norden-Fahrer schon sonntags im Domizil die Getränke kühlten, so stießen die letzten Gäste erst vier Tage später zum TV Werther. Doch der Reihe nach. Zum ersten großen Highlight des Urlaubs kam es bereits am Dienstag: Andreas "El Presidente" Perk hatte nach Langeoog zu einem kleinen, aber feinen Vorbereitungsturnier eingeladen. Und so machten sich Achim "Achimowitsch" Müller, "Kampfschwein" Axel Marx, Michael "Flow" Köhler, Michael "Mucki" Mruck und Jürgen "Smutje" van Capelle auf den beschwerlichen Weg nach Langeoog.
Die Anstrengungen wurden reichlich belohnt. Bei bestem Frühlingswetter machten Werthers Musketiere sich auf zu einem kleinen landeskundlichen Entdeckungs-Spaziergang, bevor endlich die sagenumwobene "Tischtennishalle Langeoog" in Sicht kam. Und tatsächlich war alles wie versprochen und erwartet vorhanden: drei Platten von durchaus guter Qualität in wohl temperierter Halle warteten auf uns (während sich alle einspielten, reparierte Mucki Mruck noch die Netze).
Wir starteten mit einem der interessantesten Wettbewerbe überhaupt: dem Zweier-Mannschaftsturnier. Drei Stunden lang trainierten, spielten, haderten und freuten sich die 6 Aktiven aus Werther; schließlich stand fest: der (imaginäre) Pokal für das erfolgreichste Vorbereitungsteam ging an das Duo Perk/van Capelle. Ein erster Fingerzeig auf die aktuelle Form? Man war sich unsicher, was dieser erste Tag bedeutete. Bedeutete er überhaupt irgendetwas? Mindestens brachte er ausreichend Gesprächsstoff für den späten Nachmittag, der in diversen "Locations" der Insel verbracht wurde. Mittlerweile hatte sich das Wetter gedreht... und Grog wurde zum beliebtesten Getränk des Tages.
Mit der letzten Fähre ging es heim. Trotz allgemeiner Erschöpfung wurde noch gross gekocht: "Mucki" Mruck hatte sich von "Smutje" van Capelle Spaghetti Bolognese gewünscht... eine leichte Übung... aber angemessen nach diesem anstrengenden Tag.
Der nächste Tag verhiess leichte Aufwärm-Übungen zur Muskel-Stimulation und wurde mehr oder weniger in individueller Ausprägung verlebt: manche spazierten den Strand entlang, andere schnürten die Laufschuhe, wieder andere inspizierten die Hausbibliothek nach interessanter Lektüre. Und nicht zu vergessen: Matthias "Matze" Bartling, Jan "Kelle" Domnick, Christian "Henky" Henkenjohann und Lars "Lefty" Rothe stießen zu den bisherigen Norden-Fahrern und komplettierten (fast) die Crew. Zur Feier des Tages wurde gegrillt und opulent gespeist.
Am Donnerstagmorgen kam endlich auch "El Presidente" und nun wurde es ernst. Der erste Wettbewerb stand auf der Agenda: die 1800er Konkurrenz. Hatten in der Vergangenheit noch alle Wertheraner 'gekniffen', so wollten es dieses Mal fast alle wissen und hatten sich angemeldet - auch wenn mit unterschiedlichen Ambitionen. Für einige war es eine Art offenes Training; für andere war es eine ernste TT-Challenge. Das Ergebnis war entsprechend: Achim M. spielte eine starke Gruppenphase und wurde dann kalt erwischt. Axel M. zog souverän in die Hauptrunde ein; wo dann jedoch zum Entsetzen Aller sehr schnell Schluss war. Andreas P. lieferte sich packende Duelle in der Vorrunde, steuerte einen deutlichen Sieg im ersten Spiel der Hauptrunde bei, musste dann jedoch im zweiten Spiel einem starken Gegner gratulieren. Insgesamt ging der erste Tag also mehr als ernüchternd zu Ende. Mancher hatte sich insgeheim vielleicht etwas mehr erhofft. Aber noch lagen genügend Wettbewerbe vor den Aktiven...
Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen der zweiten und dritten Mannschaft des TV Werther. Aufgerufen waren die Spieler bis QTTR 1500 und die Senioren Ü50.
Jürgen van Capelle konnte sich über das Losglück nicht beschweren: nach sehr deutlichen Niederlagen in der Vorrunde erwischte er in der Trostrunde gleich ein Freilos und rutschte bald in die "Medaillenränge". In einem relativ ansehnlichen Spiel besiegt er den niederländischen Marathon-Walther, bevor er jedoch anschließend einem Noppen-Opa aus Bayern den Vortritt lassen musste. Nichtsdestotrotz war der dritte Platz ein schönes Ergebnis.
Die anderen Aktiven trumpften nicht anders auf. Michael "Flow" Köhler, der "kleine" M(r)uck und Lars Rothe mit einem Zuwachs von mindestens 20 TR-Punkten zählten sicherlich zu den Gewinnern des Tages.
Neues Glück sollte der Samstag bringen - der dritte Spieltag. Aufgerufen war die 1650er Konkurrenz und unsere Champions waren bereit: Axel Marx, Andreas Perk und Neu-Einsteiger Jan Domnick hatten (fast) komplett auf Alkohol verzichtet (eine Tasse Franzbranntwein im Restaurant des Campingplatzes war alles, was sich die Helden erlaubten); Achimowitsch Müller und die restlichen Spieler aus der zweiten und dritten Mannschaft zeigten sich solidarisch!
Äh... wo waren wir...? Ach ja: Axel Marx konnte seine starke Form bestätigen: ein klarer Einzug in die Hauptrunde und dort zwei deutliche Siege sprachen für sich. Leider kam es dann zum Showdown gegen den Wertheraner Neuzugang Jan Domnick. Im fünften Satz musste Marx Domnick gratulieren. Im anschließenden Halbfinale war nach einer 1:3 Niederlage auch Endstation für den starken Neuzugang Jan Domnick. Etwas anders verlief es bei "El Presidente" Andreas Perk. Nach einem sicheren Einzug in die Hauptrunde und einem ungefährdeten Sieg im ersten Spiel der Hauptrunde folgte eine knappe Niederlage2:3 Niederlage gegen einen starken Gegner aus Bavenhausen.
Die Spieler der zweiten und dritten Mannschaft waren in dieser Konkurrenz zunächst überfordert. Lediglich Jürgen van Capelle konnte gegen seinen Gegner des Vortags aus der holländischen Ehrendivision erneut gewinnen, trotzdem zogen alle Wertheraner der zweiten und dritten Mannschaft geschlossen in die Trostrunde ein.
Am Ende des Tages hielten sich Stolz und Trübsinn die Waage. Später am Abend wandelte sich in Metas Disco dann alle Niedergeschlagenheit in das olympische Motto des "Dabei-sein-ist-alles". Das ein oder andere Jever half, diesen Stimmungswandel herbeizuführen.
Sonntag - der letzte Tag; das Stammrevier der zweiten und dritten Mannschaft; von den einen geliebt, von anderen gefürchtet. Die 1350-Konkurrenz war dieses Mal gut bestückt. Die um eine Stunde nach hinten gelegte Anschlagzeit wirkte Wunder. Mehr als 40 hoch motivierte Spieler kämpften um die Medaillen.
Jürgen van Capelle startete mit erheblichen Problemen in den Tag, hatte aber Glück, dass in der Dreier-Gruppe ein Sieg für den Einzug in die Hauptrunde ausreichte. Dasselbe galt für Michael M. Mruck, der ebenfalls mit einem Sieg in die Hauptrunde einzog. Ganz besonders auszeichnen konnte sich jedoch Christian "Henky" Henkenjohann, der alle Einzel der Vorrunde äußerst souverän für sich entscheiden konnte. Lars "Lefty" Rothe und Michael "the Flow" Köhler waren dagegen mit der eigenen Leistung nicht zufrieden und konnten sich lediglich für die Trostrunde qualifizieren.
Die Hauptrunde lief dann mit einer knappen Niederlage für Mruck und einem knappen Sieg für van Capelle unterschiedlich an. Vor allem van Capelle konnte dann noch einmal mit "Gefühl und Spucke" weitere Gegner in die Schranken weisen und er konnte sich tatsächlich bis zum Finale "durchmogeln". Dieses war dann letztlich eine Nummer zu hoch und er musste nach einer deutlichen 0:3 Niederlage die Heimfahrt antreten.
Am Sonntagabend waren dann alle Wertheraner Helden wieder glücklich zu Hause und konnten von ihren " Heldentaten" berichten.
Norden 2015 ist Geschichte - die Planungen für 2016 haben ab sofort begonnen!